01.08.22

Schwarz wie Ebenholz: exklusive und teure Hölzer

Schwarz wie Ebenholz, vielseitig wie die Elsbeere, begehrt wie Nussbaum: exklusive und teure Hölzer

Bei exklusiven, edlen und teuren Hölzern sind insbesondere zwei Eigenschaften wichtig: die Maserung und die Holzfarbe. Denn sie werden oft für dekorative Zwecke eingesetzt. Weitere Faktoren, die den Wert eines Holzes bestimmen, sind eine exotische Herkunft, die Seltenheit oder Materialhärte.

Außereuropäisch und exklusiv: Ebenholz

Bereits bei den Brüdern Grimm war klar: Ebenholz ist eins der kostbarsten Hölzer, die es gibt. Nicht umsonst heißt es im Märchen „weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz“, um Schneewittchens Einzigartigkeit und Reinheit hervorzuheben. Denn Ebenholz ist nicht nur eins der exklusivsten und teuersten Hölzer weltweit. Ebenholz ist in Afrika und Indien beheimatet und muss aufwändig nach Europa verschifft werden. Und das war bereits so, als die Brüder Grimm Mitte des 19. Jahrhunderts „Schneewittchen“ in ihre Kinder- und Hausmärchen* aufnahmen.

Ebenholz ist durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 2013 (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, kurz CITES) geschützt. Deshalb wird es nur eingeschränkt verarbeitet, unter anderem für Musikinstrumente, Schmuck und im Kunsthandwerk.

Elsbeere – selten, aber vielseitig

Ein edles Holz aus deutschen Landen ist die heute seltene Elsbeere, die im Jahr 2011 in Deutschland zum Baum des Jahres** gekürt wurde. Sie ähnelt der Eiche, ist aber eine eigenständige Baumart. Ihre Früchte sehen hellbraun-rötlich aus und sind, wie das Holz, sehr teuer. Aber sie können eine Grundlage für leckere Fruchtsäfte, Marmeladen, Gelees oder Elsbeerenmus sein. Was kaum jemand weiß: Ihre Früchte helfen gegen Bauchschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden.

Schon um 1900 war die Elsbeere eine Berühmtheit. So gewann sie bereits auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 den Wettbewerb zum Baum mit dem schönsten Holz*** – nicht nur wegen der grandiosen Maserung und der Farbe, sondern weil das Holz außerdem belastbar, elastisch und zugleich fest ist. Was gerade für Musikinstrumente wichtige Eigenschaften sind, weshalb die Elsbeere oft dafür verwendet wird.

Cocobolo: seltenes Hartholz aus Mittelamerika

Cocobolo (oder Grenadillo sowie Rio Palisander) wächst ausschließlich in Mittelamerika, ist orangefarben und besitzt eine markante Struktur. Je nachdem, aus welchem Teil es dort herstammt, besitzt es eine andere Färbung. Das Orange eines Cocobolo aus Mexiko geht in die rötliche Richtung, während es in Nicaragua einen Gelbton annimmt. Cocobolo ist das ideale Holz für einige Musikinstrumente, beispielsweise Xylophone, da hiermit der beste Klang erzeugt werden kann. Ebenso kommt es bei Gitarrenhälsen zum Einsatz. Beliebt ist das Holz ebenso für Messergriffe und andere kunsthandwerkliche Objekte.

Da Cocobolo vom Aussterben bedroht ist, gehört sein Holz zu den teuersten weltweit.

Nussbaum: Das Premiumholz aus Europa ist beliebt und begehrt

Wer sich einen Walnussbaum in den Garten pflanzen möchte, sollte eins einplanen: Diese ausladenden Bäume erreichen problemlos einen Kronendurchmesser bis zu acht Metern und mehr. Man benötigt also einen größeren Garten. Dafür hat man später immer ein schattiges Plätzchen und leckere Walnüsse.

Nussbaumholz stammt meist vom europäischen Walnussbaum, seltener von Bitternussbäumen (Hickory-Holz), die auf dem amerikanischen Kontinent wachsen. Das Holz zeichnet sich durch seine auffällige Maserung aus, zählt zu den Harthölzern und ist biegsam und widerstandskräftig.

Walnussbaumholz kommt bei Möbeln, als Furnierholz, als Parkettholz, für Vertäfelungen, für Musikinstrumente wie Klaviere und mehr zum Einsatz. Eine absolute Besonderheit ist, dass bei Nussbaumholz der Splint verarbeitet werden kann. Das ist das Holz, das sich direkt unter der Baumrinde befindet. Bei den meisten Bäumen ist dies von deutlich minderwertiger Qualität – bei Nussbäumen jedoch wird es verwertet.

Nussbaumholz stammt meist vom europäischen Walnussbaum, seltener von Bitternussbäumen (Hickory-Holz)

Wie werden Holzpreise ermittelt?


Maßeinheit für Holz

Die Maßeinheit für Holz lautet „board foot“, wobei ein board foot 2.359,74 cm³ entspricht. Der Holzpreis wird in US-Dollar berechnet.*****


Wie viel Holz kostet, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen, ob die Nachfrage nach einer Holzart durch das Angebot gedeckt ist: Gibt es genügend Baumbestände, um den Bedarf zu decken? Wie teuer sind die Transportkosten? Zum anderen spielen äußere Umstände eine Rolle. Derzeit herrscht ein Mangel an BerufskraftfahrerInnen, und die Kosten für Benzin und Diesel sind immens gestiegen. Dies schlägt sich ebenso auf den Holzpreis nieder. Der Krieg in der Ukraine tut ein Übriges: Das Embargo für russisches, unverarbeitetes Holz – sprich: Baumstämme – verursacht Holzknappheit, die die Preise ebenfalls in die Höhe treibt.

Ein anderer Faktor, der den Holzpreis beeinflusst, ist die Entwicklung des Immobilienmarktes in Deutschland und weltweit. Werden mehr Häuser und Wohnungen gebaut, steigt die Nachfrage für Holzdielen, Möbel und mehr. Das Holz wird teurer.

Quellen:
*Gebrüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Schneewittchen KHM 53 (1857)
**https://baum-des-jahres.de/baeume-seit-1989/, zuletzt abgerufen am: 23. Juni 2022
***https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenportraets/wildpflanzen/gehoelze/12971.html, zuletzt abgerufen am: 23. Juni 2022
****https://spiegato.com/de/was-ist-cocobolo, zuletzt abgerufen am: 24. Juni 2022
*****Siehe https://www.finanzen.net/rohstoffe/holzpreis, zuletzt abgerufen am: 24. Juni 2022

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